Spielerunde im Rudolf-Walter-Haus

Räu­ber­rom­mé

Don­ners­tags um halb drei

Die Misch­ma­schi­ne gur­gelt laut vor sich hin, wäh­rend Herr R. das Rad an der Maschi­ne dreht. Drei­mal wie­der­holt er den Vor­gang: Kar­ten oben in die Mit­te legen, dre­hen und den Kar­ten dabei zuse­hen, wie sie rechts und links in die dafür vor­ge­se­he­nen Mul­den sprin­gen. Anschlie­ßend wer­den in lang­sa­men Bewe­gun­gen die Kar­ten aus­ge­teilt. Es liegt eine freu­di­ge Span­nung über der Sze­ne­rie. Mit dabei sind Frau L. und Frau W. Es ist Don­ners­tag­nach­mit­tag um halb drei. Wir sind im Wohn­zim­mer auf Wohn­be­reich 3. Zeit Räu­ber-Rom­mé zu spielen.

Wer spielt mit?

Frau L. ist Meis­te­rin des Fachs. Ist sie erst­mal mit 40 Punk­ten raus­ge­kom­men, blit­zen ihre Augen und sie freut sich, dass gleich alles auf dem Tisch in Bewe­gung kom­men wird.

Herr R. ist ein Den­ker. Schach ist sein bevor­zug­tes Spiel. Doch seit zwei Jah­ren spielt er eben­so gern Räuber-Rommé.

Frau W. ist die drit­te im Bun­de und jüngs­tes Mit­glied der Spiel­grup­pe. Denn die Grup­pe gibt es bereits seit zwei Jah­ren. Frau W. ist jetzt seit etwa einem Jahr dabei.

Was ist die Fas­zi­na­ti­on an Räuber-Rommé?

Das Beson­de­re an Räu­ber-Rom­mé ist die Erwei­te­rung der Mög­lich­kei­ten. Ist man erst­mal mit 40 Punk­ten raus und hat Kar­ten auf dem Spiel­feld lie­gen, ist alles mög­lich. Alle aus­ge­leg­ten Kar­ten dür­fen von jedem Spie­ler ver­wen­det wer­den. Die­se „ext­en­ted ver­si­on“ lässt auch ein­sa­me Kar­ten, die man noch auf der Hand hält, zu Trümp­fen werden.

„Bin ich dran?“ fragt Frau W. Sie ist etwas zeit­ver­zö­gert heu­te. Ihre lan­gen Fin­ger hal­ten ele­gant 12 Kar­ten. Immer wie­der schaut sie nach, ver­sucht ein­zel­ne Kar­ten zu fokus­sie­ren, was nicht immer ein­fach ist, da sie durch ein Augen­lei­den ein sehr ein­ge­schränk­tes Sicht­feld hat. „Nein“, ant­wor­tet Frau L. und bewegt sich auf­ge­regt vor und zurück. Sie hält noch drei Kar­ten in der Hand und man kann förm­lich spü­ren, wie sie unter­schied­li­che Vari­an­ten zum Schluss­ma­chen durch­spielt. Der­weil sor­tiert Herr R. gemüt­lich sei­ne Kar­ten ver­deckt auf dem Tisch, weil es schwer für ihn ist, alle Kar­ten gleich­zei­tig in der Hand zu behal­ten. Er legt sechs Spiel­kar­ten mit ins­ge­samt 40 Punk­ten auf dem Tisch aus. Frau L. hält inne. Eine ganz neue Viel­falt von Optio­nen eröff­net sich für sie. Sie schließt kurz die Augen und dann ist klar, im nächs­ten Spiel­zug wird sie die Run­de been­den. „Geschafft“, strahlt sie. Herr R und Frau W. zäh­len sehr ernst ihre Punk­te. Herr R. hat 76, Frau W. 99 Minus­punk­te. Bei Frau L. steht auf dem Zähl­blatt ein Strich.

Neue Run­de

Die Kar­ten wer­den zusam­men­ge­scho­ben, Krön­chen gerich­tet, die Kar­ten in die Misch­ma­schi­ne gelegt. Herr R. dreht kon­zen­triert die Misch­ma­schi­ne: grrrsch, grrrrsch, grrrrsch. Und auf geht es in die neue Run­de – wie jeden Don­ners­tag um halb drei im Wohn­zim­mer auf P3.

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Unterpunkt 1

Unterpunkt 2

Unterpunkt 1

Unterpunkt 2

Unterpunkt 1

Unterpunkt 2